Häufige Augenerkrankungen

by Uwe Kress  - Februar 18, 2020

​Die Augen sind eines der wichtigsten Sinnesorgane. Viele wissen dies leider erst zu schätzen, wenn sich das Augenlicht verschlechtert hat oder gänzlich abhanden gekommen ist. Die häufigsten Augenerkrankungen gehören mittlerweile zu den Volkskrankheiten, doch nur zum Teil können sie erfolgreich behandelt werden.

Eine ideale Therapie setzt eine frühzeitige Erkennung voraus. Welche Augenerkrankungen am häufigsten auftreten, wie sie sich bemerkbar machen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wird im folgenden Ratgeber erläutert.

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

​Eine der häufigsten Augenerkrankungen ist die Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Bei einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) sind die Augen meist gerötet und tränen. Es kommt außerdem zu Schwellungen der Bindehaut und zu schleimigen, wässrigen, eitrigen oder klebrigen Absonderungen. Zudem können sie brennen und jucken. Viele Betroffene klagen über ein Fremdkörpergefühl, als würden sich beispielsweise Sandkörner in den Augen befinden. Die Ursachen sind sehr vielfältig: Die Auslöser können beispielsweise Viren, Bakterien, Allergien, Erkrankungen oder äußere Reize wie Zugluft sein.

Die Erkrankung ist ansteckend, sodass esw auf besonders wirksame Hygienemaßnahmen ankommt. Die gemeinsame Benutzung von Handtüchern sollte daher vermieden werden. Für die Behandlung stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, doch die Bindehautentzündung heilt gewöhnlich innerhalb weniger Tage von allein wieder ab. Hält die Reizung jedoch länger an, sollte unbedingt ein Augenarzt aufgesucht werden. Dies gilt ebenso, wenn neben den typischen genannten Beschwerden Schmerzen hinzukommen oder die Sehkraft sich verschlechtert.


Grauer Star (Katarakt)

Der Katarakt gehört ebenso zu den häufigsten Augenerkrankungen, die mit einer Trübung der Augenlinse einhergeht. Die Sehqualität verschlechtert sich in der Folge deutlich. Dies geschieht meist erst nach Jahren, denn der graue Star schreitet langsam voran. Über dem Sichtfeld liegt eine Art Schleier, die Farben verlieren an Leuchtkraft und die Umrisse an Kontur. Im fortgeschrittenen Stadium ist hinter der Pupille ein grauer Film zu erkennen. Daraus resultiert die Bezeichnung "Grauer Star".

Von der Augenerkrankung sind meist ältere Menschen ab 60 Jahre betroffen, denn der natürliche Alterungsprozess ist der häufigste Auslöser. Die Erkrankung wird bei vielen Betroffenen auch durch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen oder Gefäßerkrankungen beschleunigt. Die Behandlung erfordert eine Kataraktoperation. Dabei wird die natürliche Linse gegen eine künstliche ausgetauscht. Die neue Linse hält lebenslang. Der Eingriff dauert meist weniger als 15 Minuten. Ausführliche Informationen finden Sie in einer Dokumentation des NDR: Grauer Star OP.


Grüner Star (Glaukom)

Auch Grüner Star ist eine häufige Augenkrankheit. Zum Grünen Star kommt es durch einen verhinderten Abfluss des Kammerwassers in der vorderen Augenkammer. Dadurch steigt der Augeninnendruck immer weiter, da sich das gebildete Kammerwasser zurück staut. Die empfindlichen Nervenzellen im Auge werden auf diese Weise gestört und die Netzhaut wird allmählich beschädigt. Die Folge sind Sehstörungen. Es ist sogar möglich, dass Betroffene vollständig erblinden, wenn die Krankheit im Frühstadium unerkannt bleibt.

Dies zeigt, wie wichtig es ist, Augenkrankheiten rechtzeitig zu erkennen und eine passende Behandlung einzuleiten. Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt, dann kann das Fortschreiten meist aufgehalten werden. Die Diagnose wird bei fortschreitendem Verlust von Nervenfasergewebe gestellt, der durch eine andere Erkrankung nicht erklärbar ist. Das Ziel einer Behandlung besteht in einer medikamentösen oder operativen Senkung des Augeninnendrucks. Grauer und Grüner Star sollten stets vom Augenarzt untersucht werden.


Diabetische Retinopathie (Retinopathie)

Bei dieser Augenerkrankung wird die Netzhaut durch eine Beschädigung der Kapillargefäße und in der Folge einer Unterversorgung zerstört. Zu den Ursachen gehören Bluthochdruck oder hohe Blutzuckerwerte. Bei 90 Prozent aller Diabetiker zeigt sich nach rund 20 Jahren eine Erkrankung der Netzhaut. Die Netzhauterkrankung entwickelt sich somit sehr langsam und bleibt anfangs meist unbemerkt. Im Durchschnitt erblinden zwei Prozent von ihnen aufgrund eines schwerwiegenden Verlaufs an der diabetischen Retinopathie. Daher sollten die Augen regelmäßig kontrolliert werden. Das gilt ganz besonders für Diabetiker, die hier eine Riskiogruppe sind.

Rechtzeitig erkannt können Therapien wie zum Beispiel spezielle stoffwechselfaktorhemmende Medikamente oder eine Laserbehandlung den Verlauf verzögern oder sogar stoppen, wobei eine Heilung normalerweise leider nicht möglich ist. Darüber hinaus ist es wichtig, die Zuckerkrankheit optimal zu behandeln.


Netzhautablösung

Bei der Netzhautablösung kommt es zu einer langsamen Abhebung der Schicht der oberen Netzhaut von der darunterliegenden Aderhaut. Letztere ist für die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff verantwortlich. Dadurch werden die Sehzellen beeinträchtigt. Als Ursachen sind häufig ein Netzhautriss, eine Erkrankung des Glaskörpers, ein altersbedingter Flüssigkeitsverlust, eine Kurzsichtigkeit, stetig wiederkehrende Augenentzündungen oder Diabetes verantwortlich.

Zu den typischen Symptomen gehören Lichtblitze, schwarze, schwirrende Bildpunkte vor dem Auge und eine im Allgemeinen verzehrte Sicht. Sie wird mit zunehmender Dauer wie vom schwarzen Schleier immer mehr eingeschränkt.

Aufgrund des schnellen Fortschreitens ist die Augenerkrankung besonders gefährlich. Bleibt sie unbehandelt, kommt es zu Einbußen des Sehvermögens, doch Patienten können schlimmstenfalls auch erblinden. Je früher die Erkrankung behandelt wird, desto besser. Hierfür stehen verschiedene operative Eingriffe zur Verfügung. In einigen Fällen genügt eine Laserbehandlung.


Wenn Sie ein Problem mit Ihren Augen haben

Wenn die Augen auffallend gerötet sind, brennen, jucken oder tränen, die Sehkraft deutlich nachgelassen hat oder das Blickfeld plötzlich eingeschränkt ist- bei diesen oder ähnlichen Beschwerden sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Dahinter könnte sich eine der häufigsten Augenerkrankungen wie die oben genannten verbergen. Jedoch gibt es durchaus auch noch weniger bekannte, seltenere sowie auch vererbare Augenkrankheiten. Eine möglichst frühe Diagnose ist auf jeden Fall wünschenswert, um möglichst alle therapeutischen Möglichkeiten zum Erhalt der Sehfähigkeit ausschöpfen zu können.

​Fragen & Antworten

Frage: Wann sollte Augenärztlicher Rat hinzugezogen werden?

Beim Optiker finden Sie moderne Geräte, um die Sehleistung zu messen und durch entsprechende Sehhilfen zu korrigieren. Der Optiker kann jedoch nicht zuverlässig beurteilen, ob eine Erkrankung des Auges vorliegt. Daher sollte man in jedem Fall zunächst einen Augenarzt konsultieren, um Behandlungsnotwendigkeiten zu prüfen. 

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Uwe Kress

... stammt aus einer Apothekerfamilie im Weserbergland und ist ​Rehapädagoge und Gestalttherapeut. Er betreibt Blogs im Bereich der Gesundheitsvorsorge und informiert über Themen, die zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen und die Lebensqualität erhöhen können.

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